Vorsätze fürs neue Jahr schmecken nach ausgelutschter Mottensocke. Wissen wir alle und deshalb nehmen wir sie auch nie sonderlich ernst. Woran das liegt? Möglicherweise sind unsere Vorsätze zu hoch gegriffen. Vielleicht sollten sie besser als Wünsche und Träume, anstatt als realistisch umsetzbare Projekte definiert werden. Oder vielleicht wollen wir ja gar nicht so viel an uns ändern, denn eigentlich fühlen wir uns in unserer Haut ja so ganz wohl und die Vorsätze sind eher so was wie „ja mei, wenn mich sonst nix stört, dann mach ich halt das – Ansätze“? Wie auch immer, ich tue heute das unfassbare. Ich setze heute einen Neujahrs-Vorsatz in die Tat um!
Lieblingswerke teilen
Jede*r hat solche Lieblingswerke. Sie haben so eine Mischung aus Einzigartigkeit und Zeitlosigkeit und entfachen jedes Mal aufs Neue eine spontane und intensive Begeisterung. Außerdem begleiten sie uns über einen relativ langen Zeitraum und durch ganz verschiedene Lebensphasen hinweg. Nicht ständig aber immer mal wieder. Das können Bücher sein, oder Filme, Musikstücke oder Bilder. Entscheidend ist, dass eine Botschaft, eine Melodie oder Schlüsselszenen ihren Weg zu unseren Gefühlen und wir uns in ihnen wiederfinden.
Jedes Mal, wenn ich zum Beispiel >Peter und der Wolf< oder den >Karneval der Tiere< höre, werde ich aufs Sofa zu Mama und Papa gebeamt. Dann tauchen die Bilder vom mutigen Peter oder von stapfenden Elefanten in meinem Kopf auf und mich umschlingt dieses ganz besondere Gefühl von Geborgenheit. Mit meinen eigenen Kindern verbindet mich mittlerweile auch so ein musikalisches Märchen, die Geschichte von Kuno Knallfrosch. Ein kleiner Frosch, der ganz allein die große Welt erobert, nachdem er aus der heimischen Teichgemeinschaft ausgestoßen wurde. Denn statt wie alle zu quaken, bläst Kuno seine Backen auf, haut volle Kanne drauf und dann macht es KNALL!
Entdeckt habe ich den kleinen Kerl bei einer Aufführung vor gut vier Jahren im Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Die Kinder waren von Anfang bis Schluss gefesselt und die Eltern konnten sich vor Lachen kaum den Bauch halten! Hinter dem Kindermusical verbirgt sich ein Team aus ganz herausragenden Jazz-Musiker*innen, wie Andreas Schnermann (Autor, Pianist und Musikalischer Leiter u.a. am Schauspielhaus Bochum, sowie Lehrbeauftragter am Institut für Musik in Osnabrück und an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln), Matthias Schriefl, (Jazz-Trompeter, bläst auch sonst in alles was Geräusche macht und außerdem ein Landsmann, also ein waschechter Allgäuer) und noch viele exzellente Musiker mehr. Autor der Geschichte ist niemand geringeres als Dietmar Jacobs, der auch >Käpt’n Blaubär<, >Stromberg< und >Pastewka< geschrieben hat. Und zudem wurde das dazugehörige Buch ganz liebevoll von Horst Klein illustriert. Für alle die sich jetzt wundern … nein, mir hat keiner Geld bezahlt, ich finde die Story und die Musik tatsächlich richtig klasse!
Keine Frage, das Buch mit CD musste mit und wurde mit einem Freudenschrei beim nächsten Geburtstag aus der Verpackung gerissen. Seitdem hören wir die CD im Auto, wenn wir in die Natur oder zu Verwandten fahren, trällern die Lieder beim wandern und zitieren auch gerne aus dem Fundus an Sprichwörtern wie das von Sören, dem betörend röhrenden Elch aus Schweden: „Wenn man ans Ziel kommen will, darf man nie den Kröten hinterherlaufen!“
Zur Story verrate ich Euch nicht mehr, da müsst ihr schon selbst hören. Aber ich garantiere Euch unfassbar viel Spaß mit Specht Woody, Elch Sören, Hahn Breular und der Katze Mimi und ihrer gemeinsamen Suche nach dem Bubalubalu-Klub.
Was mich abschließend interessiert sind Eure Lieblingswerke! Schreibt mir gerne, ich entdecke liebend gerne Neues… Außerdem würde ich mich freuen, wenn Ihr Eure Meinung zu Kuno Knallfrosch mit mir teilt.
A la prochaine,
Die Tangomuddi
2 Antworten zu “Neujahrsvorsatz”
Danke, lieber Martin, das klingt total spannend. Ich werde das demächst mit den Kindern ausprobieren und Dir dann berichten! Lieben Gruß 🙂
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Da schließe ich mich doch gerne an:
„Wo ist Nils der Eisbär“ von Nicolas Piroux. Eine wunderschöne Idee. Ein Eisbär aus dem Musée d’Orsay versteckt sich, wenn er Langeweile hat, in Kunstwerken, die auch im Museum stehen/hängen. Ein toller Weg, um Kindern den
Impressionismus ein wenig näher zu bringen. Allerdings muss man sich auch die Zeit nehmen, den Blick auf den Rest des Bildes zu lenken, denn ansonsten liegt der Fokus nur auf der Suche nach dem Bär, der manchmal ganz einfach zu finden ist und manchmal super gut versteckt mit dem Kunstwerk verschmilzt.
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